An- ein- und Aussichten von Kalkan





Fast lautlos gleiten die Menschen wie Gondeln die kleinen Wege entlang. Sogar von anderstwo lautstark geschäftigen Ladeninhabern hört man hier kein lautes Wort, man verhält sich wie im Wohnzimmer des anderen, was in Bezug auf die Anwesenden heissen will: Very british. Es mögen manche von der grossen Insel des trüben Wetters überdrüssig geworden sein, und sich mit dem Erwerb eines kleinen Häuschens in Kalkan ein Refugium mit Sonnengarantie geschaffen haben. Sehr wohltuend, das südliches Temperament wird hier ein wenig moderiert, und man bleibt von degenerierten Varianten des Englischen verschont.

Und was macht man hier ? So ganz ohne Badestrand, und mit nur schwach besuchten Dorfdiscos ? Zunächst macht man sich ein Bild von der Lage:





Kalkan bei Tageslicht.




Kalkan nach Sonnenuntergang.




Aus der Meeresschildkrötenperspektive.




Was Hartes für'n Pott's Andi
.





Zumindest mir wäre es möglich, für kurze Zeit einfach an gewissen stellen Wurzeln zu schlagen, und wie eine Pflanze zu leben. Aber wenn man ein kleiner Ausreisser ist, zieht es einen schnell auch mal ins Umfeld, und dies mündet fast zwangsläufig in eine Reise in die Vergangenheit (zum Glück selten in die Eigene), da es in der Türkei um die 30 000 antike Stätten gibt. Nahe Kalkan findet man Letoon, Xanthos und Patara, jede Einzelne ist sicher mindestens ein Buch Wert, ich hab ein paar Bildchen gemacht und etwa jedes zehnte Bild in die folgende Seite gequencht.





Von den Restaurants in Kalkan finde ich eines ganz besonders bemerkenswert. Es ist eine türkisch-britische Koproduktion, damit ganz bezeichnend für Kalkan. Man kann schon des öfteren britische Einflüsse in der Welt schätzen lernen, ob das der 17:00 - Tee in Kenya oder sonstwo in der Welt ist, den britischen Humor, wer weiss was, aber in so kleinen Dörfern, bei einem netten Essen und einer explodierenden Limette, kann man britische Einflüsse lieben lernen.
Ich kann nur empfehlen, bei einem Besuch in Kalkan das AVALON nicht aussen vor zu lassen. Warum reite ich eigentlich so sehr auf der England-Geschichte rum ? Nun, es ist so, das sich Engländer und Türken nicht so grundsätzlich gut verstehen. Das verleiht diesem Ort doch irgendwie eine weitere Facette subtiler Schönheit.