Phaselis







Hier wurde seit 2700 Jahren gelebt, als Siedler 690 v.Chr. aus Rhodos anreisten, um eine Stadt zu gründen, die etwa bis ins 12te Jahrhundert vielfältige Daseinsformen beherbergte. Schlusslicht war ein Bischof, danach begannen Bäume, Schlingen und Sträucher mit den aus ihrer Sicht dringend angezeigten Rückbaumassnahmen. Dann diente die Stadt als Steinbruch für Antalya.





Hier eine Sicht von Seeseite, Teile der Akropolis sind bereits ins Meer gefallen, Andere werden folgen. Rechts im Bild zu sehen ist der Eingang des Nordhafens, der einst von 2 Türmen begrenzt wurde, und mit einer Kette abgeschlossen werden konnte:



Wieder eine Sicht von See her, mit einem weiteren Baum, der sich ganz nah ans Meer herangewagt hat. Im Hintergrund Reliquien aus römischer Zeit:



In der Gegend von Phaselis, speziell der Akropolis, sind antike Wasserbehältnisse (Zisternen) gleichmässig über dem ehemals bewohnten Gebiet verteilt. Diese Behältnisse sind etwa 2-4 meter tief, und innen glatt mit Mörtel überzogen. Daher sollte man acht geben, wo man hintritt, damit man nicht wegtritt. Dieses Exemplar lag ganz dezent im Schatten eines Baumes:



Auch auf andere Hohlräme sollte man achten. Ist ein Fleckchen nur wenig bewachsen, könnte das mit einer darunterliegenden Deckenkonstruktion zu tun haben, wie im Falle eines Kellergewölbes in der Nähe des Südhafens. Deckenstärke war dort etwa 15-20 cm. Lokale Einbrüche schon vorhanden, und alles leicht zu übersehen. Mit einem Schnitt durch den Hang hat die Natur auch 2 Zisternen halbiert:



Hier der Eingang zum Nordhafen, mit erkennbaren Turmfundamenten:



Ebenfalls aus römischer Zeit stammt dieser Aquaedukt, der zu einer Quelle an der Nordsiedlung führt, die zumindest 1982 noch sprudelte, momentan aber keinen Tropfen Wasser liefert:



Hier ein Blick auf einen Teil des Amphitheaters, mit etwa 1200 Plätzen dürfte die Zahl der Sitzplätze etwa der Zahl der freien Bürger entsprochen haben. Im Hintergrund ist das Hochplateau der nicht immer bewohnten Nordsiedlung zu sehen. Von dort oben stammt die Perspektive des Übersichtsbildes oben auf dieser Seite. Schräg neben diesem Hochplateau befindet sich ein Tempel, der bis zur Decke mit Walderde geflutet ist, und in dem Bäume wachsen. Im Bezug auf heutige "Gotteshäuser" kommen mir da gewisse Ideen.



Hinter diesem ehemaligen Bühnenhaus befinden sich die Zuschauerränge. Vermutlich am Platz vor dem Theater war eine Statue des Theodektes zu finden, deren Haupt um 330 v. Chr. nach einem wohl infernalischen Saufgelage von Alexander dem Grossen mit Kränzen garniert wurde, jedenfalls ist das so überliefert. Alexander dürfte von seinem Lehrer, Aristoteles (Bücherwurm und Mitbegründer unserer heutigen westlichen Kultur) reichlich Kunde über den berühmtesten Sohn der Stadt erhalten haben. Theodektes war ein ausgesprochen erfolgreicher Rhetor (Redenschreiber) seiner Zeit. Und als solcher damals gleichzeitig eine Art Anwalt.



Hier im Vordergrund ist die ehemals 300 m lange Mauer des Südhafens zu erkennen. Die Reflexe des Wassers wurden mit einem Polfilter aussortiert, damit man das besser sieht. Die Schiffe konnte man damals per Seilwinden an Land ziehen, der Hafen bot Platz für recht grosse Schiffe, und war Grundstock für die herausragende Rolle der Stadt als antike Handelsmetropole. Am Strand sind noch Reste der Grundmauern der angrenzenden Boots- bzw. Handelshäuser zu erkennen, es schliesst sich zwischen Hauptstrasse und Hafen eine spätantike Agora an, gefolgt von der Agora des Domitian, und der viereckigen Agora (Markt, Kaufhaus). Der Überlieferung nach haben die Phaseliten jeden übers Ohr gehauen, dem sie habhaft werden konnten, und waren vermutlich eine frühe Form der Ferengi.

Im Hintergrund sind Touristenschiffe zu sehen. Es gehen nur wenige an Land. All-Inclusive-Armbändchen sind scheinbar Ketten, die jeden Gedanken an Flucht unmöglich machen. Als dieses Bild entstand, kam ich gerade von so einem Schiff, und war der einzige Landgänger. Ich blieb an Land, das Schiff fuhr weiter.





Hier sieht man, was Wind und Wetter anrichten können. Es stehen einige solcher Steine neben der Hauptstrasse.