...war Absinth in früherer Zeit vor allem füf die, die sich aristokratische Trunkenheit nicht leisten konnten, Cognac oder Scotch waren für die nicht sonderlich zahlkräftigen Menschen eine der wenigen Alternativen. Bei den heutigen Preisen von bis etwa 50 EUR je Liter mag sich das zum Teil etwas ins Gegenteil verkehrt haben. So war Absinth im frühen 19ten Jahrhundert das hauptsächliche Getränk von Künstlern und Literaten, wie beipsielsweise Maupassant, Toulouse-Lautrec, Degas, Gaugin, Van Gogh, Manet, Baudelaire. Oskar Wilde wird die Bemerkung zugeordnet:"Nach dem ersten Glas siehst Du die Dinge so, wie Du sie gerne hättest. Nach dem zweiten Glas siehst Du die Dinge so, wie sie sind. Schliesslich siehst Du sie so, wie sie wirklich sind, und das ist das Schrecklichste, was es auf Erden gibt". Heutzutage sollten moderne Brennmethoden "das Schrecklichste, was es auf Erden gibt" zu verhindern imstande sein, wenn der Geniesser imstande ist, abzuschätzen wieviel er verträgt, was für viele Zeitgenossen unmöglich ist. Was dies betrifft, gab es in der Vergangenheit tatsächlich Todesfälle, die auf Absinthkonsum zurückzuführen waren. Was ein Grund war, der 1923 zu einem Absinth-Verbot führte. Eine von mir favorisierte These ist die, dass durch unsachgemässes Destillieren ein zu hoher Methanol-Anteil im Absinth zu finden war, was bei "Fusel-Orgien" vor allem in ärmeren Ländern auch heute noch zu zahlreichen Todesfällen führt. Bei einem Gehalt von >60 Vol. % Alkohol liegt es aber auch am Einzelnen, nicht zu meinen, sich übernehmen zu können, um sich nachher nicht übergeben zu müssen.